Nach dem Kentertraining in der Bartholomäustherme im Mai komme ich mit einer Kollegin ins Gespräch: „Ihr seid doch die mit der Matjesregatta im Herbst, oder?“ „Richtig“, sage ich. „Und ihr baut die Kartoffeln für das Essen selbst an?“ „Stimmt genau“, sage ich, „und wenn du magst, kannst du nächsten Samstag gerne vorbeikommen. Denn wir pflanzen wieder neue Kartoffeln an.“

Anscheinend macht die Story mit den selbst angebauten Kartoffeln an der Bille schon im ersten Jahr die Runde durch die Hamburger Ruderszene. Das freut uns. Und deswegen werden wir auch dieses Jahr wieder zu Kartoffelbauern. Befreien unseren kleinen Acker von Unkraut, säen und düngen die Kartoffeln und sind den ganzen Sommer mit dem Aufhäufeln der lichtempfindlichen Knollen beschäftigt. Nur gießen müssen wir sie in diesem Jahr kaum! Die Arbeit lohnt sich. Drei große Eimer Kartoffeln können wir in diesem Jahr ernten. Das reicht noch nicht ganz für die über dreihundert Essen, die wir nach der Regatta auf die Tische stellen. Aber die Geste zählt. Denn diese Kartoffeln sind 100% bio, selbstgesät, scheckheftgepflegt und handgeerntet. Regionaler geht’s nicht, und wir finden, dass man das auch schmeckt. Wir freuen uns wie Bolle, euch am 11. Oktober bei uns an der Bille begrüßen zu dürfen.

Von Dominik Neubauer

Die Hanseaten vom Kämmererufer haben zur Zielfahrt geladen und die Kolleg:innen von der Bille und der Elbe waren natürlich gerne mit dabei. Insofern hat sich unsere Mannschaft nicht gewundert, dass wir schon mit zu dritt in der Tiefstack-Schleuse lagen – zusammen mit dem Biller RC – und ab Schaartor im Konvoi mit drei Booten der Wikinger unterwegs waren. Unser erstes Ziel war allerdings der Steg der RG Hansa, wo der Verein eine Trauerfeier für ihre verunglückte Ruderkameradin abhielt. Wir hatten alle einen mächtigen Kloß im Hals, als wir für die Sportlerin unsere Rosen auf der Alster ablegten. Aber uns war es lieber, mit den Herzen bei der Hansa zu sein als die Stille auf dem Steg zu stören.

Wir hatten bei der RG schon knapp 16 Kilometer auf Bille, Elbe und Alster auf der Uhr. Aber der Slalom durch die Schlickbänke im Oberhafen hat sich gelohnt. Backbord und Steuerboard von uns hatten wir das volle Sightseeing-Programm vom goldenen Pavillon vor Entenwerder über das Spiegelgebäude und die Speicherstadt bis hin zum Rathaus. Und dann natürlich noch Binnen- und Außenalster! Ein Traum, zumal an diesem sonnigen Samstag.

Die Kolleg:innen der ARV Hansa haben an ihrem 100. Geburtstag alles für ihre Gäste getan: Ein perfekter Stegdienst, der uns half, die schwere Windsbraut aus dem Wasser zu holen und wieder einzusetzen, ein Kurzer zur Begrüßung am Steg und lauter freundliche Leute mit breitem, rotem Streifen auf der Brust. Chapeau, perfekt organisiert! (Wir müssen es wissen, denn mit der Organisation von Großereignissen kennen wir uns durch die Matjesregatta bekanntlich bestens aus.) Der Rückweg war dann ein wenig ruppiger als erwartet. Ein kleines Barkassen Rennen im Zollkanal zeigte uns, dass es bei solchen Touren schon sehr auf das Können der Steuerleute ankommt. Insgesamt aber ein toller Tag! Wir kommen wieder, versprochen!

Von Dominik Neubauer

Wer sich für die 100-jährige Geschichte des ARV interessiert, kann hier die Festschrift zum 100. herunterladen: https://100jahre.arv-hanseat.de/